Donnerstag, 28. Juli 2011

Jetzt gehts los: Die U-20 Fußballweltmeisterschaft in Kolumbien

Neben dem Team des Gastgeberlandes haben sich nun auch die weiteren 23 Mannschaften für die FIFA U-20 Fusßballweltmeisterschaft in Kolumbien eingefunden. Unter den Spielern befinden sich einige hoffnungsvolle Kandidaten, die schon bald große Sterne am Fußballhimmel sein könnten.

Bei den Buchmachern steht der Favorit schon vor dem Spielbeginn fest: Laut Wettquoten soll Spanien Weltmeister werden! Aber der wahre Favorit wird sich vor allem bei Spielen in den Andenstädten Bogotá und Manizales zeigen. Auf über 2.000 Metern über dem Meeresspiegel geht einigen Fußballspielern schnell die Puste aus.

An den Flughäfen im ganzen Land wurden die Teams willkommen geheißen. Zu wilden Salsarhythmen tanzend, kamen die Begrüßungskommittees den überraschten Spielern entgegen. Kolumbien stellt klar: Die Weltmeisterschaft ist ein Grund zum Feiern! In Medellin wurde die englische Mannschaft sogar von einer ganzen Truppe tanzender Polizistinnen in Empfang genommen. Die etwas verschüchterten Spieler kamen nicht um eine paar Salsaschritte herum.

Die Spiele beginnen am 29. Juli in Baranquilla, das Finale findet am 20. August in Bogotá statt. Bisher wurden bereits 800.000 Tickets verkauft, für einige Spiele gibt es aber noch die Möglichkeit Eintrittskarten zu bekommen.

Spielstädte: Bogotá, Cali, Medellin, Manizales, Armenia, Cartagena, Pereira, Baranquilla

Mannschaften: Argentinien, Australien, Ägypten, Brasilien, Costa Rica, Ecuador, England, Frankreich, Guatemala, Kamerun, Kolumbien, Kroatien, Mali, Mexiko, Nigeria, Nordkorea, Neuseeland, Österreich, Panama, Portugal, Saudi-Arabien, Spanien, Südkorea, Uruguay

Die offizielle WM Hymne “Nuestra Fiesta” (“Unsere Party”) von Jorge Celedon

http://www.youtube.com/watch?v=XXWQ09M7hmE

Mittwoch, 27. Juli 2011

Kolumbien bietet neue Exportchancen für deutsche Unternehmen

Nach einer Auswertung der Germany Trade and Invest, der Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing der BRD, erweist sich Kolumbien als ein vielversprechendes Exportland für deutsche kleine und mittelständische Unternehmen (KMU).

Die untersuchten Länder wurden nach den Kriterien für „Top-Exportmärkte 2011“ bewertet, wonach u.a. ein überdurchschnittliches Wachstum des BIP, ein stabiles Geschäftsumfeld und ein Importvolumen von über 10 Mrd. US $ vorhanden sein muss. Außerdem müssen deutsche Exporte in das ausgewählte Land über 1 Mrd. Euro ausmachen.

Mit einer soliden Wachstumsrate des BIP von 4%, einem großen Binnenmarkt und hohen Investitionen in Maschinen und Ausrüstungen schafft Kolumbien es, seinen Wirtschaftsmarkt für deutsche Unternehmen als attraktiv zu präsentieren. So erreichten deutsche Importe bereits bis zum November 2010 einen Zuwachs von 36%.

Kolumbien gehört zu den 5 größten Volkswirtschaften Südamerikas und soll laut Expertenmeinungen bis 2015 ein stetiges Wirtschaftswachstum von 5% erreichen.

An den Wirtschaftserfolgen der Kolumbianer sollen insbesondere deutsche Betriebe aus dem Bereich der Maschinen, Anlagen und Sicherheitstechniken für den Bergbau teilhaben. So ist Kolumbien regionaler Spitzenreiter in der Kohleproduktion, mit dem 5.-größten Absatz weltweit, auch wenn der Kohleabbau im Zuge der starken Regenfälle in den letzten Monaten stark behindert wurde. Insgesamt sind 2,2 Mio. Menschen von den Auswirkungen der Überflutungen direkt betroffen. Laut Präsident Santos sollen 4,9 Mrd. US $ für den Wiederaufbau investiert werden.

Hinzufügend sind Investitionen in die Transportausrüstung, den Bau von Wasserkraftwerken und die Ausweitung des Stromnetzes geplant.

Darüber hinaus ist auch die Inlandsnachfrage des Landes gestiegen. In diesem Zusammenhang konnten Einzelhandelsunternehmen eine Umsatzsteigerung von 12,9% verzeichnen.

Im Jahr 2010 wurden Direktinvestitionen in Höhe von rund 9,5 Mrd. durch ausländische Anleger in Kolumbien getätigt, was einen Zuwachs von 167,9% im Vergleich zum Jahr 2005 bedeutete.

2011 sollen die Importe aus dem Ausland laut der Bancolombia um weitere 13,1% steigen.

Somit ist Kolumbien nicht nur ein wunderschönes Reiseziel für deutsche Urlauber, sondern entwickelt sich auch zu einem wichtigen Geschäftspartner für deutsche Unternehmen.


Quelle: Germany Trade & Invest: „Top-Exportmärkte 2011“, Online in Internet: http://www.ahk-colombia.com/fileadmin/ahk_kolumbien/Dokumente/Deutsch/Startseite/GTAI_Top-Exportmaerkte-2011.pdf

Donnerstag, 7. Juli 2011

2. Festival de Musica Barroca de Barichara

Im August kommen alle Liebhaber der klassischen Musik auf ihre Kosten. Das amerikanische Barockmusik-Ensemble La Rocinante wird das Dorf mit Klängen von Johann Sebastian Bach bis Antonio Vivaldi erfüllen. Die einzigartig erhaltene Architektur Baricharas, mit seinen weiß getünchten Häusern, den türkisfarbenen Fensterläden und Pflastersteingassen bietet den Zuschauern eine einmalige Kulisse für dieses Ereignis.

Das Musikfestival weckt nicht nur das Interesse für klassische Musik, es bietet unter anderem auch Veranstaltungen zur Musikerziehung, in Zusammenarbeit mit lokalen Schulen und den Musikern, und ist eine Bereicherung für das kulturelle Angebot in Kolumbien.

Basierend auf großen musikalischen Werken des Barocks wird in Barichara eine gesamte Woche der Kultur gewidmet, die der Region eine schöne Möglichkeit bietet, sich zu präsentieren - und sie kann sich sehen lassen.

Barichara strahlt eine entspannte, ruhige Atmosphäre aus - am Hauptplatz sitzen, Kaffee trinken und das Dorfleben beobachten - so genießt man die Tage in dem kolonialen Ort. In den kleinen Geschäften gibt es unzählige Sorten exotischer Früchte und deren Saft zu probieren und in den Restaurants wird der regionaltypische Ziegenbraten angeboten. Eine Wanderung auf den Caminos Reales, ein Wegnetz aus dem 19. Jahrhundert, das von dem deutschen Ingenieur Lengerke angelegt wurde, führt bis zu Dörfchen Guane. Komplett von der Zeit vergessen ist Guane noch unberührt und erzählt die Geschichte der Guane Indigenen.

Passend zu dieser wunderbaren Umgebung werden die großen musikalischen Werke des Barocks und der Klassik auf Originalinstrumenten präsentiert. Das Ensemble La Rocinante besteht aus dem Gründer Christóbal Richter -Violine, Daniela Gilulia Pierson - Violine, Daniel Elyar - Violine, Eve Miller - Cello und Leon Schelhase - Cembalo. Die Solisten Clara Rottsolk - Sopranistin und Geoffrey Burgess - Oboe werden La Rocineta am Musikfestival in Barichara musikalisch unterstützen.

Ein langes Wochenende in Barichara lohnt sich also besonders im August.

Free Willys

Bei einer Reise durch die Kaffeeregion Kolumbiens kommt keiner an ihnen vorbei. Auf jedem Dorfplatz stehen sie, stolz und herausgeputzt in der Sonne glänzend. Unübersehbar prangt der WILLY Schriftzug auf der Kühlerhaube. Bepackt mit Kaffeesäcken, Bananen, einer kompletten Wohnungseinrichtung oder wahlweise auch mit Touristen, düsen sie unermüdlich die Straßen zwischen den Plantagen rauf und runter.

Die Willys sind die Großväter aller Jeeps. In den 40ern Jahren von den Amerikanern in Ohio gebaut, zogen diese mit den kleinen, kräftigen Allradfahrzeugen in den Krieg. Wie sie nach Kolumbien kamen, daran kann sich keiner mehr so recht erinnern.

Die Kolumbianer schätzen ihre Ausdauer, auch nach Jahrzehnten gibt ihr Willy nicht auf, obwohl der Kilometerzähler längst kapituliert hat. Sie werden gehegt und gepflegt, nicht weniger als die Kaffeepflanzen und sind wie geschaffen für den Transport der Ernte. Auch wenn man manchmal den Willy vor lauter Kaffesäcken nicht mehr sieht.

„Yipaos“ werden sie liebevoll genannt, der Name ist mittlerweile eine feststehende Masseinheit, eben ein vollbepackter Willy. Zu seinen Ehren werden Paraden, Festivals und Beladungswettberbe veranstaltet.

Auf einem Willy mitzufahren ist ein einzigartiges Erlebenis, welches ich unbedingt empfehlen kann. Und es ist der einzig wahre Weg durch die immergrüne Berglandschaft um die kleinen Dörfer und Kaffefincas zu erkunden.


Artikel von Sarah Schütz