Donnerstag, 2. Februar 2012

Kolumbien - Express
von Julia Grunwald

Tag 1

Die Nacht durchgemacht. Am frühen Morgen Roadtrip nach Berlin mit „I’m gonna be (1000 miles)“ in Endlosschleife. Flug mit Air France über Paris nach Bogotá. Zusammen mit einer Horde Russen in Trainingsanzügen. Drei Filme gesehen und zwischendurch geschlafen. Weiter mit Avianca (viel modernere Maschine als die alte Klapperkiste von Air France) nach Santa Marta an der Karibikküste. Tot ins Bett gefallen.

Tag 2

Frühstück! Obst und Rührei. Die anderen Menschen der Gruppe kennengelernt. Fahrt in den Tayrona-Nationalpark. Schöne Lodge besichtigt, Strand ganz ok. Später Mittagessen am Strand und Besuch einer Finca (ehemalige Koka-Bauern). Weiter über ärmliche Dörfer entlang der Karibikküste in Richtung Cartagena, späte Ankunft im niegelnagelneuen Hotel Estelar Manzanillo. AI. Essen geht so. Strand naja. Bingo-Abend. Hackedichte Kolumbianerin versucht beim Kellner zu landen – es bleibt beim Versuch. Lustig anzusehen.

Tag 3

Früh Hotelbesichtigung, anschließend nach Cartagena. Rundfahrt mit Reiseleiter Cesar. Schöner Ausblick vom Kloster La Popa. Viele Mücken und viele Stiche. Hoffentlich verrecke ich nicht an Malaria. Weiter zur spanischen Festung San Felipe – megaheiß, megaschwül. Besichtigung diverser Hotels. Übernachtung im Hotel Alfiz. Ich habe das Jesus-Zimmer. Hallelujah. Hai zum Abendessen. Sehr lecker.

Tag 4

Omlett zum Frühstück. Hotelbesichtigungen. Dann zum Flughafen. Mit Regenschirmen kreuz und quer übers Rollfeld gelaufen. Sehr kleine Maschine, JetStream 4100. Erst Angst. Flug aber einschläfernd ruhig. Landung in Bucaramanga. Riesen Rollfeld, kein anderes Flugzeug und trotzdem ganz hinten geparkt. Im Bus sofort hintere Plätze gesichert. Gott, sind wir cool. Fahrt zur Kaffeefinca Hacienda El Roble. Kaffeetour. Die Kaffeepflücker kommen gerade von der Arbeit zurück. Richtig geil. Wie eine Reise in die Vergangenheit. Kaffeeverkostung inkl. Schlürfunterricht beim Profi.

Tag 5

Rührei zum Frühstück. Fahrt in Richtung Barichara. Seilbahnfahrt von 1800 Meter Höhe runter auf 500 Meter und wieder rauf auf 1500 Meter. Freizeit, weil der Busfahrer außen rum fahren muss. Lustige Schaukel-Konstruktion entdeckt. Hin! Für 4 € ist die Höhenangst vergessen. Festgeschnallt wie auf dem elektrischen Stuhl. Flaues Gefühl im Magen. Es geht rückwärts, fast in die Waagerechte. Mit Katja um die Wette gequiekt. Vier, fünf Mal über dem Abhang gependelt. De puta madre. Weiter gehts. Neues Hobby: Trucks fotografieren. Nachmittags Ankunft in Barichara. Reitausflug. Diosa, lebhaftes Pferd. Von einem Esel schwanger. Haha, arme Sau. Über Stock und Stein. Dornenbusch mitgenommen und Ohr aufgeschnitten. Erst später gemerkt. Um die Wette galoppiert. Unterwegs Besuch bei Bauern und Korbflechtern. Sehr gastfreundliche Leute. Gebratene Ameisen zum Abendessen. Lecker, sehr knusprig.

Tag 6

Müsli und schon wieder Omlett. Hotelbesichtigungen und Stadtrundgang. Kurzes Pläuschchen mit Papagei Rrrrromeo. Abfahrt. Neues Hobby: Huckel voraussagen. Klappt nicht sehr gut. Obwohl die kolumbianischen Straßen eher aus Huckeln als aus Straße bestehen. Unterwegs Stopp an einer Zuckerrohrfabrik. Eklig klebrig-süßer Geruch. Die Arbeiter sind begeistert von unserem Besuch. Abends Ankunft in Villa de Leyva. Herrlich kitschige Weihnachsdeko. Noch kitschigere Spitzendeckchen im Zimmer. Sogar am Duschvorhang.

Tag 7

Schnauze voll von Eiern. Hotelbesichtigung. Raquira, ein kleines Kunsthandwerksstädtchen besucht. Hängematte gekauft. Ohrringe gekauft. Sehr erfolgreich. Anschließend Salzkathedrale von Zipaquira besichtigt. Einzigartig. Abends Ankunft in Bogotá. Abendessen im schärfsten Restaurant (/Bar/Disko/Eventlocation) der Stadt: Andres Carne de Res. Richtig geil. Dann zum Hotel in Downtown Bogotá. Gegenüber eine Riesen-Shopping Mall. Losgezogen. In eine Disko. Alkohol gibt’s nur pur in der Flasche zu kaufen. Lieber ein Bier. Die kolumbianische Jugend beobachtet. Sehr amüsantes Bild. Die trinken jedenfalls kein Bier. Weiter in eine Bar. Mojito. Neben uns fünf Jungs mit verklärtem Blick vor einer Flasche Aguardiente. Sehen nicht älter aus als 16. Ich frag sie nach ihrem Alter. Alle über 20. Mhm. Bieten mir einen Schluck an. Gerne. Wir tuscheln. Die tuscheln. Zum Totlachen. Eine Etage höher in eine Disko. Und in den VIP-Bereich. Haha. Zwischen halb und um 3 ist Schluss. Schade eigentlich.

Tag 8

Ausschlafen! Frühstück eine Viertelstunde vor Ende der Frühstückszeit. Alles, bloß keine Eier! In die Stadt gefahren. Goldmuseum besichtigt. Mittagessen. Regen. Falsch angezogen mit Rock und Flip Flops. Spaziergang durch die Stadt. Bei Regen. Taxi genommen. Witzige Fahrt. Spaziergang vorbei am Präsidentenpalast und mit den Wachen geflirtet. Immer noch Regen. In ein Café. Heiße Schokolade mit Käse. Naja. Verabschiedung von der Gruppe. Fahrt mit öffentlichem Bus. Sehr schön. Schön eng. Im Hotel heiße Dusche. Ab zum Hard Rock Café. Endlose Schlange. Resigniert weiter. Bogotá Beer Company. Ganz nett.

Tag 9/10

Früh shoppen gewollt. Alle Läden zu. Dann halt Koffer packen. Zum Flohmarkt gefahren. Leichter Regen. Regen. Platzregen. Zum Mittagessen. Immer noch Regen. Taxi bestellt für die Fahrt zum Flughafen. Sintflut. Taxi ist da. Sturzbäche die Straßen entlang. Koffer im Hotel abgeholt, zum Flughafen gefahren. Am Flughafen die Russen getroffen - in genau den gleichen Trainingsanzügen wie vor 8 Tagen. Noch schnell Schoki und Koka gekauft. Warten in der Admiral’s Longe von Air France. Pünktlicher Abflug. Neben mir ein schnuckliger Franzose. Nur leider Franzose. Insgesamt 7 Minuten geschlafen. Scheiß Flug. Umsteigen in Charles de Gaulle. Gelandet in Berlin. Von Papi abgeholt. Und nach 26 Stunden ohne Schlaf endlich Zuhause. Aber war hammergeil.